Was, wenn ein Kind auf einer einsamen Insel aufwachsen würde, ohne das Vorbild von Erwachsenen oder anderen Kindern. Wenn es als Säugling dorthin gebracht würde und von Robotern gefüttert. Es wüsste nichts vom Unterschied Mann/Frau. Es wüsste nicht, was es ist, es wäre einfach DA. Was, wenn zu dem Mädchen auf der einsamen Insel ein Junge käme, der eine Geschlechtsangleichung hatte, von der er aber nichts weiß. Würde er sich anders verhalten? Würde er mit Puppen spielen, wenn es nur Puppen gäbe und würde ihm das emotional schaden? Würde er emotional/seelisch erkranken, weil sein genetisches Potential als Junge unterrückt wird, da es keine Eisenbahn gibt? Würde er emotional leiden, wenn es keine Gelegenheit zu einem Kampf oder einer Jagd gäbe? Was wenn man dem Kind den Auftrag geben würde einen Unterschlupf zu bauen. Würde er anders aussehen, je nachdem ob Junge oder Mädchen es baut? Würde der Junge eckig und das Mädchen rund bauen? Und was, wenn beide in ein Haus einziehen dürften. Würden sie es anders einrichten? Würde das Mädchen noch Muscheln um das Strohlager herum drapieren oder ein Windspiel aus Zweigen aufhängen? Würde es also „dekorieren“ ohne dies zuvor in im Fernsehen oder Online oder von den Eltern gesehen zu haben? Würde sie ein Kräuterbeet anpflanzen und Kartoffeln ernten, während der Junge sich eine Waffe baut um zu jagen? Gibt es ein tatsächlich ein „Gen“, welches weibliche Verhaltensweisen enthält? Gibt es tatsächlich noch einen Unterschied zwischen Mann und Frau als die offensichtlich biologischen, also Geschlecht und Körperbau? Sind Hormone, Gehirn, Seele ebenso entscheidend dafür die Geschlechter zu unterteilen? Oder ist alles was darüber hinaus geht sozialisiert? Eine Frau gebiert Kinder und hat einen natürlichen Mutterinstinkt – ja! Und ja!, sie macht sich Sorgen um das Kind, bez. Nahrung, Schutz, das Überleben. (Wie ein Tier auch.) Aber was ist mit dem „Rest“ den man Frauen zuordnet? Bestimmte Farben, Muster, Töne? Hat eine Frau, die nie einem Mann begegnet ist, Angst im Dunkeln nach Hause zu gehen? Würde sie in einem Supermarkt andere Dinge als ein Mann kaufen, wenn Sie nie in einem gewesen wäre? Würde sie die Bluse, bei der man die Knöpfe links rum zumacht dem Hemd vorziehen? Würde sie sich eine zusätzliche Schleife ins Haar machen, wo ein Gummi reichen würde? Würde sie bei Begenung mit einem anderen Menschen mehr Scham zeigen als ein Junge? Ist der „ganze Rest“ sozialisiert? Ergebnis des Umfelds, der Gesellschaft mit ihren Schubladen? Gibt es etwas, das außer der Biologie Mann und Frau unterscheidet? Und wenn nicht, kann dann nicht jeder Mensch sein was er möchte/fühlt, solange es nicht um Fortplanzung geht?? So wie das Kind auf der einsamen Insel einfach nur "es selbst" ist? Es also ist, wie es sich fühlt? Könnte man die Prioritäten tauschen? Erst Gefühl/das Selbst und DANN Biologie? Zumindest ist es doch DAS was uns von den Tieren unterscheidet?!

geschlecht, religion, währung... wie tradition, mo.ral & rolle sind nix als soziale konstrukte oder strukturen und grösstenteils veraltet weil der mensch nur ein dröges gewohnheitstier ist und seit jahrhunderten die selbe scheisse aufgetischt und auch gelehrt wird. weils so gut war? nein, weils sich bewährt hat. "warum musst du immer alles anders machen, als die anderen kinder?" schimpfte mich meine mutter einst täglich. heut hätte ich die antwort darauf. weil die anderen nur nachmachen und dadurch selbst kopien werden. ich habe mich auf nichts verlassen, lieber selber ausprobiert. und soo viel falsch gemacht... aber doch nie etwas bereut.

alles ist angeboren ausser die sprache

Ohne Dir damit zu nahe treten zu wollen, Alexa, aber es ist so, dass man wenigstens eines ausschließen kann, nämlich dass so gut wie alles angeboren ist. Es gibt mehr als ausreichend Studien und Untersuchungen zu eineiigen Zwillingen, die trotz ihrer identischen genetischen Voraussetzungen die unterschiedlichsten Entwicklungen durchmachen, somit ist definitiv allgemein in der Entwicklung ganz viel Sozialisation mit im Spiel - und die Sprache stellt dabei sogar nur einen verhältnismäßig geringen Faktor dar, möchte ich (allerdings unbelegt) behaupten. Vielen Dank, Andrea, für diesen überaus interessanten Diskussions- und Denkanstoß! Dazu werde ich bestimmt noch etwas mehr und ausführlicher schreiben, …hoffentlich wird das Ganze nicht gleich wieder von irgendwelchen Personen hier ‚gekapert’ und zerredet. Mir fällt dabei ein, eine spannende Sache wäre es gerade direkt auf das Geschlecht bezogen: gibt es eigentlich Fälle, in denen bei eineiigen Zwillingen beide oder sogar eines der beiden Geschwister transitioniert (hat)? Vielleicht lässt sich das recherchieren…

Also die Natur und die Wissenschaft infrage zu stellen finde ich ein wenig extrem. Vielleicht würde sich keine klassische Rolle entwickeln aber geborene Männer sind und bleiben Männer und geborene Frauen sind und bleiben Frauen. Sie wären nicht durch Fernsehen und Gesellschaft beeinflusst. Sie würden sich ganz natürlich entwickeln. Also gäbe es auch keine Geschlechtsfrage denn das kommt auch alles durch die Beeinflussung. Sie würden erkennen dass nur ein Mann und eine Frau sich fortpflanzen können. Damit ist dann wohl schon das Thema beendet 🤷🏻‍♀️ LG Michelle 😘

Könnte eine Einzelfall sein. Und es geht ja grundsätzlich um die Frage was einen Menschen zu dem macht was wir Mann oder Frau nennen, bzw. OB es da etwas gibt, das außer der Biologie maßgeblich ist oder ob es nicht etwas geben SOLLTE!

well, es gibt die kaulitz brüder von tokio hotel, tom ist ganz ein kerl, und bill sehr feminin, schwarz und blond, yin & yang.

"Der Mensch Wird Geboren Als Original Und Stirbt Als Kopie"

Du wirfst mit deinem Eingangspost sehr viel zusammen, was nicht zusammen gehört. Geschlecht hat folgende Komponenten: Biologie Kultur Die biologische Komponente umfasst nicht nur die Reproduktionsorgane. Sie beginnt schon recht früh bei der Hirnentwicklung im Mutterleib. Es ist das mütterliche Testosteron das beim männlichen Säugling die Virilisierung, d.h. die Ausbildung der geschlechtstypischen Hirnstrukturen einleitet. Diese geschlechtsspezifische Ausprägung des ZNS endet nicht mit der Geburt, Geschlechtshormone beeinflussen Verhaltensweisen, aber vermutlich auch die Größenverhältnisse bestimmter Hirnregionen. Dies sollte nicht verwundern, es ist mittlerweile Allgemeinwissen wie flexibel das Gehirn auf Umweltfaktoren, und den mit ihnen einher gehenden kognitiven Herausforderungen reagiert. Also ist es nachvollziehbar, dass durch Geschlechtshormone angeregte kognitive Zustände sich ebenfalls in Veränderungen der Hirnstruktur bemerkbar machen. Testosteron fördert die visuelle Fokusierung, und dies mag sich in einer Größenzunahme in den Regionen für das Verarbeiten visueller Signale niederschlagen. Geschlechtshormone können euch die Präferenz der Geschlechtspartner beeinflussen, meine Anfangs eher marginal ausgeprägte Anziehung zum männlichen Geschlechts wurde in den Jahren nach der Genitalangleichung immer stärker. Es ist dennoch weiterhin wichtig zu betonen, dass die geschlechtsspezifische Ausprägung des Gehirns kein Ein-/Ausschalter, sondern eher eine Art Schieberegler ist.. Der kulturelle Anteil unsere Geschlechts regelt Fragen, welche Verhaltensweisen, Bedürfnisse, Fähigkeiten, und Neigungen die Mehrheit einer Gesellschaft mit einem bestimmten Geschlecht verbindet. (Ich werde gerade so müde, dass ich morgen weiter dazu schreiben werde, sofern Bedarf besteht)

Ich glaube, dass die Natur uns eine Richtung vorgibt, die aber nicht immer richtig sein muss ... wir sind vielleicht 90 % Mann und 10 % Frau ... und dann folgt die Sozialisation, die uns weiter in die eine oder andere Richtung leitet. Ich glaube aber, dass die natürlichen Vorgaben mehr Einfluss haben als die Sozialisation. Lilli

Geschlecht dient der Fortpflanzung und gibt zudem Präferenzen für die Tätigkeiten bei der Spezialisierung für die Aufgabenteilung in der Gruppe vor. Es ist einfach sinnvoller für der Fortbestand der Art, wenn die Personen, die mehr Muskelmasse und gerade nichts besseres zu tun haben den stärkeren Jagdtrieb besitzen als die, die gerade im neunten Monat schwanger sind. Genauso wichtig ist es aber auch, das beide Geschlechter die Fähigkeit besitzen die Aufgaben des jeweils anderen zu übernehmen wenn dieser nicht verfügbar ist. Manche Aspekte der Geschlechterrolle ergeben sich aus den biologischen Fähigkeiten, einige aus den Präferenzen und weitere aus der Sozialisation.

Ein recht informativer Artikel mit relativ aktuellen Forschungsergebnissen zum Thema findet sich in Deutschlandfunk Nova: „S**uelle Neigung kann nicht durch Gene vorhergesagt werden” vom 30. August 2019 (bitte selbst googeln, verlinken darf man ja nicht) @Joan, bitte schenke uns doch noch die Fortsetzung deines Beitrags, den kulturellen Anteil hast du ja nur gerade einmal kurz angerissen… danke😊